Wird diese Nachricht nicht richtig dargestellt, klicken Sie bitte hier.

Eine neue Folge mit: Sabine Zeller

Seit 40 Jahren gibt es in Deutschland die Ausbildung zum Schiffsmechaniker. Die Zahl der deutschen Schiffsmechaniker ist in den letzten Jahren zwar geschrumpft. Sabine Zeller, Geschäftsführerin der Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt (BBS), ist trotz der bisweilen widrigen Umstände absolut zuversichtlich, dass es die Ausbildung auch in Zukunft geben wird. Es gibt Ihrer Ansicht nach aber Handlungsbedarf.

Aktuell ist die Nachfrage wieder deutlich gestiegen, es gibt zu wenige Schiffsmechaniker und Auszubildende. »Totgesagte leben manchmal eben doch länger«, sagt Zeller in der neuen Folge des HANSA PODCASTs.

Ein Aspekt bei der Betrachtung der Ausbildung ist die Geschlechterfrage. Aktuell sind rund 10% der Azubis weiblich. Das ist nicht viel, dafür gibt es qualitative Auffälligkeiten, wie die Expertin erläutert. Bei Frauen gebe es eine deutlich höhere Quote an Auszeichnungen. »Manchmal hat man bzw. Frau das Gefühl, dass sie sich noch ein bisschen mehr beweisen muss.«

Arbeitgeber sollten sich insgesamt und geschlechter-unabhängig mehr Gedanken über das Arbeitsumfeld an Bord machen. Ein Aspekt: Die Familienplanung. »Und da muss ich zurück zur Geschlechterfrage kommen. Ich höre immer wieder: ›Ja, Frauen und die Seefahrt‹... Da müsse man bedenken, dass irgendwann der Kinderwunsch kommt. Dann sage ich: Macht Euch diese Gedanken grundsätzlich – unabhängig davon, ob es eine Frau oder ein Mann ist.« 

Wichtig sei die Work-Life-Balance. Das kann nie so sein wie an Land, aber das müsse es auch nicht. Zeller berichtet von eigenen Erfahrungen. »Ich hatte nie eine bessere Work-Life-Balance als in der Zeit, als ich an Bord war«, sagt sie, und gibt weitere Einblicke preis.

Geht das Schicksal der Schiffsmechaniker in der Politik und der Öffentlichkeit manchmal ein wenig unter, wenn vor allem das Know-how von Nautikern oder Ingenieuren an Bord angepriesen wird? »Das ist ein wunder Punkt«, sagt Zeller, die von mangelnder Repräsentation der Branche und über Pläne für die nächste Nationale Maritime Konferenz spricht. 

Hören Sie hier die komplette Episode. Sabine Zeller spricht darin u.a. über:

  • 40 Jahren Ausbildung zum Schiffsmechaniker in Deutschland
  • mehr Nachfrage
  • Demografie und Wahrnehmung
  • (geringe) Wertschätzung für Schiffsmechaniker und »Schönreden«
  • Problematische Rahmenbedingungen
  • Hausaufgaben für Reeder und die Politik (»Auf Wahlplakaten findet man nur die Straße und die Schiene«)
  • Sicherung von Know-how für Unternehmen und Behörden
  • einen Vergleich mit philippinischen Seeleuten
  • die mangelnde Attraktivität Deutschlands für ausländische Fachkräfte
  • die Geschlechter-Frage und bessere Noten von Frauen
  • ihre Erfahrung als Seefahrerin
  • Work-Life-Balance (»War bei mir nie besser als zu meiner Seefahrt-Zeit«)
  • die Bindung an ein Unternehmen– unabhängig von der Generationsfrage
  • Pläne, der Ausbildung mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen
  • ihre Rolle als Botschafterin bei der IMO
  • die »Adoption« eines Schiffes und
  • junge Menschen bei der Nationalen Maritimen Konferenz
Hier geht’s zur neuen Folge
Oder auf einer der PODCAST-Plattformen abonnieren und keine Folge mehr verpassen: